Beschreibung
2 Teile in 1 Band (cpl.). 8° (22.5 x 15.5 x 5 cm). 3 Bll., XXVII, 461+1 u. X, 528 SS. Gest. Portr.-Front., 10 (Falt-) Faks.-Beilagen i. Anhang. OLn. (bordeauxrot, lamin.; min. berieben, Kapitale leicht bestossen) mit versilb. Deckel- u. vergold. Rückentitel, alls. Rotschnitt, blindgepr. Buchbinderstempel v. F. A. Barthel in Leipzig a. Rückendeckel. Erste (einzige Original-) Ausgabe. Seiten marginal schwach gebräunt (fl.Bll. stärker), Front. materialbedingt blass stockfleckig (Darstellung kaum tangiert). Etwas Alters- u. Lagerungs-, weniger eigentliche Gebrauchsspuren, Exlibris a. Vorsatz. Gesamthaft sauberes, recht gutes Exemplar. - - Digitalis. in BVB/BSB - Brustporträt Zietens in Kupferstich-Radierung in kräftigem Abzug (Platte 16 x 11.9 cm, Sujet 10.6 x 9 cm) entspr. dem gest. Porträt von Charles Townley nach F. C. Cunningham, mit gest. Bez. in Schreibschrift (deutsche Kurrent): 'Nach dem Townley'schen Kupferstiche aus dem Jahre 1786. Hans Meyer fecit' - Hans Joachim von Zieten (Wustrau, Gft. Ruppin 1699-1786 Berlin [in seinem Haus an der Kochstrasse Nr. 61/62, jetzt abgebrochen; ADB]), bedeutender und namhafter Königl. Preussischer General der Kavallerie. Zieten trat 1714 in die preussische Armee ein. "Zietens große Schule wurde der Polnische Thronfolgekrieg, wo er unter dem österreichischen Husarengeneral von Bársonay im Feldzug in Süddeutschland Erfahrungen über die durch Friedrich Wilhelm I. völlig vernachlässigte Kavallerie sammelte. Die preußische Kavallerie war nur mit schweren Pferden ausgerüstet, besaß geringe Reit- und Manövrierfähigkeit und suchte durch unregelmäßiges Schießen den Gegner aufzuhalten. Dagegen war die österreichische Kavallerie im planmäßigen Angriff geschult. Nachdem die preußische Kavallerie bei Mollwitz 1741 völlig versagt hatte, wurde sie durch Zieten als Oberstleutnant im Leibhusaren Regiment zur Verwendung in der Rekognoszierung wie der Schlacht trefflich reorganisiert. Im 2. Schlesischen Krieg führte Zieten 1744 die Avantgarde nach Böhmen. [.] Im Siebenjährigen Krieg nahm er an den Schlachten von Prag und Kolin teil und wurde dann der Armee des Prinzen von Braunschweig-Bevern zugeteilt, nach dessen Niederlage und Gefangennahme er Friedrich II. den Rest entgegenführte. Ausgezeichnet bei Leuthen, brachte Zieten die Entscheidung in der Schlacht von Liegnitz 1760, wo er die österreichische Hauptarmee vom Eingreifen in den Kampf abhielt [.] und bei Torgau 1760, wo er die Süptitzer Höhen erstürmte. Friedrich der Gr. ehrte ihn durch Übertragung des Oberbefehls während seiner Abwesenheit. Zieten war ein unbestechlicher und lauterer Charakter von großer Gemütswärme, ein überzeugter Christ und eifriger Spender der Wohlfahrtspflege; er war mehr als nur der schneidige 'Zieten im Busch' kühner Überrumpelungen, besaß vielmehr auch entschiedenen strategischen Blick." (Rössler/Franz, Biogr. Wörterb. 1952, p. 950 f.) - Bzw.: "Auf dem Wilhelmsplatze zu Berlin, dem Zietenplatze zugekehrt, steht Zieten's Standbild, nach dem jetzt dem Cadettencorps überwiesenen Marmorstandbilde von Schadow in Erz gegossen, und am Friedrichsdenkmale unter den Linden befindet sich seine Statue zu Pferde; Prinz Heinrich errichtete ihm zu Rheinsberg ein Denkmal. [.] Eine eigentliche Lebensbeschreibung ist nicht vorhanden. Eine vom Archivar Dr. G. Winter verfaßte Arbeit: 2 Bände, von denen der zweite die Urkunden enthält, Leipzig 1886, ist mehr eine Darstellung der Kriege, an denen er theilgenommen hat, Zieten's Erscheinung tritt nur selten zu Tage" (ADB 45, 1900). -- Carl Georg Ludwig Winter (Breslau 1856-1912 Magdeburg), Dr. phil., Archivar, Historiker. "Eine Vielzahl von wissenschaftlichen Arbeiten belegt sein Schaffen als Historiker. Herausragend sind seine Biographien 'Hans Joachim von Ziethen' (2 Bände, 1886), 'Friedrich der Große' (2 Bände, 1907) sowie seine 'Geschichte des Dreißigjährigen Krieges' (1893)" (Magdeburger Biogr. Lex., online). -- PROVENIENZ (gedrucktes, ev. lithogr. Exlibris) : Arthur Neustadt, Frankfurt am Main. Bestandsnummer des Verkäufers HM081054
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