Beschreibung
Blankovisitenkarte von Hermann Alexander Graf Keyserling mit blauer Tinte signiert mit eigenhändigem Zusatz "23. VI. 1937", dabei Nachruf auf Hermann Keyserling von Willy Krampf /// Autogramm Autograph signiert signed signee /// Hermann Alexander Graf Keyserling, kurz Hermann Keyserling (* 8. Julijul. / 20. Juli 1880greg. in Könno (estnisch: Kõnnu, heute Gemeinde Kaisma), Gouvernement Livland, Russisches Kaiserreich; ? 26. April 1946 in Innsbruck), war ein deutschbaltischer Philosoph. Hermann Keyserling, ein Enkel des in Russland angesehenen Geologen Alexander Graf Keyserling, stammte aus einem alten deutschbaltischen Adelsgeschlecht. Er wuchs auf den abgeschiedenen livländischen Gütern seines Vaters auf, erst in Könno, dann in Rayküll, wo er von seinen Eltern und Hauslehrern unterrichtet wurde.[1] Nach dem Tode seines Vaters Leo (1895) heiratete seine Mutter Johanna im Jahre 1900 einen dieser Hauslehrer. Diese nicht standesgemäße Verbindung, die Hermann Keyserling zutiefst missbilligte, führte zu einem dauerhaften und folgenschweren Zerwürfnis: Die Mutter wandte sich radikal gegen Standesunterschiede, der Sohn wurde zu einem Verfechter aristokratischer Ideale.[2] Nach dem Abitur (1897) übersiedelte Keyserling nach Genf, wo er Geologie studierte. 1898/1899 setzte er das Studium in Dorpat (heute Tartu, Estland) fort. In Dorpat wurde er Mitglied der Korporation ?Livonia?.[3] 1899 wurde er in einem Duell schwer verwundet. Darauf ging er nach Heidelberg, dann nach Wien, wo er 1902 das Geologiestudium mit der Promotion abschloss.[4] In Wien schloss er Freundschaft mit dem Schriftsteller Houston Stewart Chamberlain, unter dessen Einfluss er sich der Philosophie zuwandte. Chamberlain war für ihn als Mensch ein Vorbild, doch bestand zwischen ihnen nach Keyserlings Worten keine ?sachliche und gesinnungsmäßige Übereinstimmung?, und später trennten sich ihre Wege.[5] Von 1903 bis 1906 wohnte Keyserling in Paris, von 1906 bis 1908 in Berlin, dann kehrte er auf sein Gut Rayküll zurück. Das Familienvermögen ermöglichte ihm das Leben eines freien Schriftstellers und Philosophen. 1911/1912 unternahm er die Weltreise, auf der sein bekanntestes Werk entstand, das Reisetagebuch, das aber wegen der Kriegswirren erst 1919 erschien und ihn dann schlagartig bekannt machte. Bis zum Ende der Weimarer Republik wurden trotz des anspruchsvollen philosophischen Inhalts 50.000 Exemplare verkauft.[6] Nach dem Kriegsende emigrierte er nach Deutschland. Die entschädigungslose Enteignung seiner Güter durch die estnische Regierung brachte ihn 1919 um seine bisherige finanzielle Existenzbasis.[7] Im selben Jahr heiratete er die Gräfin Maria Goedela von Bismarck-Schönhausen (1896-1981), eine Enkelin des Reichskanzlers Otto von Bismarck, mit der er die beiden Söhne Manfred (1920-2008) und Arnold (1922-2005) hatte. Auf Einladung des ehemaligen Großherzogs Ernst Ludwig von Hessen ließ er sich in Darmstadt nieder. Dort gründete er 1920 mit der Unterstützung Ernst Ludwigs und des Verlegers Otto Reichl die ?Schule der Weisheit?, eine Lebensschule und vor allem eine Begegnungsstätte für maßgebliche Persönlichkeiten des geistigen Lebens. Zu den prominenten Förderern des Vorhabens gehörte Thomas Mann.[8] An Keyserlings Gründung der Gesellschaft für freie Philosophie war Kuno Graf von Hardenberg maßgeblich beteiligt.[9] Als philosophischer Schriftsteller und Leiter der Schule wurde Keyserling eine der namhaftesten Persönlichkeiten des geistigen Lebens in der Weimarer Republik. An den Jahrestagungen seiner Schule beteiligten sich u. a. Carl Gustav Jung, Max Scheler, Richard Wilhelm, Leo Frobenius, Paul Dahlke, Rabindranath Tagore, Frank Thieß und Hans Driesch.[10] Ein Schwerpunkt seiner Bestrebungen war die europäische Auseinandersetzung mit asiatischem Denken, ein anderer der geistige Austausch zwischen Deutschland und Frankreich.[11] Seine bekanntesten Werke wurden ins Englische, Französische und Spanische übersetzt und erregten auch im Ausland großes Aufsehen.[12] Die Wi. Bestandsnummer des Verkäufers 295810
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