Beschreibung
255 Seiten; zahlr. Illustr.; 24,5 cm; fadengeh., goldgepr. Orig.-Leinenband mit illustr. OUmschlag. Gutes Exemplar; Umschlag etwas nachgedunkelt u. m. sehr kl. Randläsuren. - Beiliegt hs. Karte (an Prof. Grumach); signiert von Manfred Koschlig. - Eduard Friedrich Mörike (* 8. September 1804 in Ludwigsburg, Kurfürstentum Württemberg; 4. Juni 1875 in Stuttgart, Königreich Württemberg) war ein deutscher Lyriker der Schwäbischen Schule, Erzähler und Übersetzer. Er arbeitete als evangelischer Pastor, haderte aber bis zu seiner frühen Pensionierung stets mit diesem Brotberuf. Er lässt sich als literarischer Vertreter der Biedermeierzeit zuordnen. . (wiki) // … Wenn auf den folgenden Blättern zahlreiche Dokumente des humorigen zeichnerischen Spieltriebes von Mörike zu finden sind, so möge der Betrachter bei ihrem Genuß nie vergessen, daß ihr Verfasser kein verspielter "Idylliker" gewesen ist, sondern ein schwerlebiger Mann, dem jener Spieltrieb und überhaupt sein Humor eine unentbehrliche Lebenshilfe war im Ringen um den leuchtenden Kosmos, die "ewige Zier" seines Werkes, dessen sinnvolle Schönheit immer wieder gegen die finsteren Mächte des Chaos, der Sinnlosigkeit, behauptet werden mußte. In diesem Geiste sei hier zu seinem 150. Geburtstag dem Dichter gehuldigt, dessen gesamtes Werk, zu dem vor allem auch seine Briefe gehören, noch Jahrhunderte überdauern wird, sofern unser Volk seinem Wesen treu bleibt, ja von dem ein reicher Kranz von Gedichten und seine Mozartnovelle zu den unvergänglichen Schätzen der Weltliteratur zählen. Möchte dieser Band allen, die sich an seiner Welt erbauen wollen, als anmutige Handreichung dienen! … (Vorwort) // Wie bei der Droste, bei Stifter suchen wir bei Mörike vergeblich nach den Bezügen zur Zeit, zur Welt nach dem Sinne Goethes, dem "weite Welt und breites Leben" von Geburt und Natur her Aufgabe und Erfüllung war. Welchen bedeutenden Kopf seiner Zeit hätte Goethe nicht gekannt? Welchen Gleichstrebenden hätte der weithin Strahlende nicht in seinen Bann gezwungen? - Jene Spätgeborenen, die sich durch ihre Vereinzelung so schlecht zu den üblichen literaturgeschichtlichen Ordnungsbegriffen verstehen, die Dichter ihrer Zeit - sie wußten wenig oder nichts voneinander! Den Schwaben Mörike litt es in einer kleinen, engen Welt. Nur wenige Male hat es ihn in die Ferne gezogen. Friedrich Notter berichtet, der Dichter sei "sein Leben lang nur wenige Meilen über Schwaben hinausgekommen: nämlich meines Wissens einmal nach Nürnberg und Bamberg, einmal nach Rothenburg an der Tauber, einmal nach dem als Kurort bekannten Dorfe Schwarzenberg im Bregenzer Wald, und zweimal nach den nächstgelegenen Kantonen der Schweiz, und in die Gegend von Con-stanz, in welch letzterer er in Begleitung der Schwester Clara um die Mitte der Vierziger Jahre drei volle Monate zubrachte, und den Grund zur Jdylle am Bodensee' legte." Mörike hat keinen einzigen literarisch überragenden Kopf gesucht, weder in Württemberg - wo es in seiner Generation seinesgleichen nicht gab - noch außer Landes. Ludwig Tieck hat er bewußt gemieden, als sich in Weinsberg bei Kerner die Gelegenheit zu einer Begegnung bot. Über die Bekanntschaft mit Storm, die dieser gesucht hatte, hat er sich ehrlich gefreut, später ihn sträflich vernachlässigt. Doch über Briefschulden Mörikes hatten selbst die vertrautesten Freunde aus der Jugendzeit immer wieder zu klagen. Mit manchen brach das Verhältnis sogar auseinander, weil sie zu wenig Teilnahme und kein Echo für ihre politischen Sorgen bei dem versponnenen Weltfremden fanden. So haben sich Friedrich Theodor Vischer und Hermann Kurz für Jahrzehnte Mörike ferngehalten. Er war beruhigt, als gegen sein Lebensende diese Entfremdungen von Seiten der anderen in versöhnlichen Ausklang mündeten. . (Seite 7) Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 550 Veröffentlichungen der deutschen Schillergesellschaft . hrsg. v. Erwin Ackerknecht.; Band 20. Bestandsnummer des Verkäufers 1236604
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